Schlendern Sie durch eine Hotellobby, durch deren Glasboden mittelalterliche Ausgrabungen zu sehen sind; nehmen Sie Platz in einem Hörsaal, in dem einst Tiersektionen vorgenommen wurden; lassen Sie sich von den Klängen der größten Orgel ergreifen, die noch heute Stummfilme zum Leben erweckt; legen Sie eine Pause in einer der wenigen erhaltenen barocken Grüfte ein, die mit Fenstern versehene Särge beherbergt; erklimmen Sie das Dach eines Bunkers, der im Zweiten Weltkrieg mit Luftabwehrgeschützen ausgestattet war, und nehmen Sie die Einladung eines russischen Soldaten an, diesen von innen zu besichtigen; tauchen Sie ein in eines der schönsten Bäder, die in Europa im Zeitalter des Jugendstils erbaut wurden; brechen Sie auf zu einem Spaziergang unter der Spree; statten Sie dem ersten (von einem Berliner entwickelten) Computer oder dem ersten ostdeutschen Synthesizer einen Besuch ab; steigen Sie auf den Trümmerberg, auf dem einst ein Skiweltcuprennen stattfand; stehen Sie auf dem Gipfel des künstlichen Berges, auf dem der Luftfahrtpionier Otto Lilienthal seine ersten Flugversuche unternahm; und essen Sie einen Happen auf der Havelinsel, auf der Wernher von Braun seine erste Rakete starten ließ.
Abseits der Menschenmassen und allseits bekannten „Dauerbrenner“ hält Berlin inmitten seines pulsierenden Herzens und in den Weiten seiner Randbezirke beeindruckende historische Schätze bereit.
Werfen Sie einen etwas anderen Blick auf die verborgenen Juwelen dieser Stadt, die neugierigen Besuchern abseits ausgetretener Pfade ein faszinierendes Gesicht zeigt.
Tom Wolf entschied sich nach seiner Promotion in Philosophie, eine Karriere als freier Schriftsteller einzuschlagen. Er hat 22 Kriminalromane und 3 Reiseführer mit alternativen Entdeckungstipps für Städte geschrieben, außerdem einen Weinführer über das Weinland Brandenburg. Nach 12 Jahren in Berlin-Mitte und Kreuzberg lebt er heute im Norden der „Metropol-Region Berlin-Brandenburg“, wo er seinen Weingarten und seine Hausbrauerei betreut. Aber das sind andere Geschichten …
Als der germanophile Manuel Roy im Jahr 2000 zumersten Mal nach Berlin kam, wurde sein Bild von Deutschland komplett auf den Kopf gestellt. Bis dahin war es von den Gedichten Schillers und den Gemälden Caspar David Friedrichs geprägt, jetzt traf er in postapokalyptischen Gegenden auf Punks, die gewissenhaft ihren Müll trennten. Nach 20 Jahren Recherchearbeit und einer Promotion in Philosophie glaubt Manuel – seit 2002 Wahlberliner und seit 2013 Fremdenführer –, Berlin besser zu verstehen. Trotzdem überwältigt und überrascht ihn diese Stadt immer wieder aufs Neue. Und ganz offensichtlich gefällt ihm das.
Der Stadtsoziologe Roberto Sassi ist 1986 geboren. Gemeinsam mit Teresa Ciuffoletti hat er den alternativen Reiseführer Guida alla Berlino ribelle (Voland Edizioni, 2017; nicht auf Deutsch erschienen) über das rebellische Berlin verfasst. Neben Schreibworkshops zum Thema Reisen arbeitet er mit verschiedenen Magazinen und Websites zusammen, unter anderem mit der Zeitschrift Goethe-Institut Italia. Roberto Sassi lebt im Stadtteil Prenzlauer Berg.
AUTOREN: Tom Wolf, Manuel Roy & Roberto Sassi
SEITEN: 464
FORMAT: 10.5 x 19 cm
ISBN: 978-2-36195-371-3
PREIS: € 19,95 [D] — € 20,95 [A] — CHF 27,90
KONTAKT: [email protected]